Über den Heizungsvorlauf des Wärmeverteilnetzes strömt das Heizungswasser zu den Heizflächen des jeweiligen Raumes. Hier kühlt das Heizungswasser in der Regel um ca. zehn bis 20 °C ab und gibt dabei die Wärme an den Raum ab. Bei Raumtemperaturen zwischen 20 und 24 °C entsteht bei den Bewohnern üblicherweise behagliches Wärmeempfinden, bei dem die Wärmeabgabe der Personen von der Heizung ausgeglichen wird.
Als Raumheizflächen kommen entweder Flächenheizungen oder Heizkörper zum Einsatz. Bei Fußboden- und Wandheizsystemen handelt es sich um Flächenheizungen, die mit niedrigen Temperaturen – üblicherweise zwischen 30 und 40 °C betrieben werden. Heizkörper, Radiatoren und Konvektoren benötigen meist höhere Temperaturen zwischen 50 und 70 °C – bei älteren Anlagen sogar bis zu 90 °C . Die Raumheizflächen stehen in engem Kontakt mit den Bewohnern und haben einen direkten Einfluss auf die Wahl des passenden Wärmeerzeugers.
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Das Wärmeverteilnetz besteht aus wärmegedämmten Pumpen, Armaturen und Rohrleitungen. Nachdem das Heizungswasser im Wärmeerzeuger auf die erforderliche Temperatur erwärmt wurde, wird es über das Wärmeverteilnetz zu den Raumheizeinrichtungen gepumpt. Das vom Wärmeerzeuger kommende warme Heizungswasser – man spricht dabei vom Heizungsvorlauf – fördern die entsprechenden Pumpen zu den Raumheizeinrichtungen; die Heizungsumwälzpumpe zu den Raumheizeinrichtungen und die Speicherladepumpe zum Warmwasserbereiter. Über den Heizungsrücklauf strömt das abgekühlte Heizungswasser zurück zum Wärmeerzeuger.
Der Wärmeerzeuger erwärmt das Heizungswasser auf die erforderliche Vorlauftemperatur. Diese variiert in Abhängigkeit von der Außentemperatur und von den vorhandenen Heizflächen in den Räumen. Heizkörpern benötigen normalerweise zwischen 50 und 70 °C – bei älteren Anlagen bis zu 90 °C. Flächenheizsysteme wie Fußbodenheizungen benötigen in der Regel zwischen 30 und 40 °C.
Das Heizungswasser dehnt sich durch die Erwärmung aus. Um den Druck in der Heizungsanlage konstant zu halten, werden üblicherweise Membranausdehnungsgefäße eingesetzt, die das überschüssige Heizungswasser aufnehmen und so den Druck nahezu konstant halten. In Heizkesseln entsteht die Wärme durch die Verbrennung von z. B. Öl, Gas oder Holz. Dabei kann das Heizungswasser auf Temperaturen bis zu 90 °C erwärmt werden. Damit sind Heizkessel für nahezu alle Raumheizflächen geeignet. In Wärmepumpen hingegen findet keine Verbrennung statt. Hier wird die Energie aus einer Wärmequelle von einem niedrigen, nicht nutzbarem auf ein nutzbares Temperaturniveau „gepumpt“ – in der Regel kann das Heizungswasser auf eine Vorlauftemperatur von maximal 60 °C erwärmt werden. Wärmepumpen sollten daher bevorzugt in Verbindung mit Niedertemperaturheizsystemen eingesetzt werden. Die Wahl des passenden Wärmeerzeugers und damit des Energieträgers ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des Heizsystems. In der Wärmeerzeugungsanlage wird neben dem Heizungswasser auch das Trinkwasser erwärmt. Die geschieht im Warmwasserbereiter. Hier wird das kalte Trinkwasser – auch Kaltwasser genannt – von ca. 12 °C auf ca. 60 °C erwärmt. Das warme Trinkwasser wird als Brauch- bzw. Warmwasser bezeichnet. Die Regelung ist sozusagen das „Gehirn“ der Heizung. Sie entscheidet anhand der Außentemperatur, ob geheizt werden muss oder nicht und hält witterungsgeführt anhand der gemessenen Außentemperatur die benötigten Heizwassertemperaturen. Sie erkennt, wann der Warmwasserbereiter Wärme benötigt und fordert automatisch den Wärmeerzeuger an. |
Autor
Thomas Wachinger
Dipl.-Ing. (FH) Archive |